Der Studenten-Knigge Teil 1: Benimmregeln für den Hörsaal

Veröffentlicht am 27.04.2016

Der Studenten-Knigge Teil 1: Benimmregeln für den Hörsaal

Tick, Tack …

Zu spät kommen steht bei vielen Studenten auf der Tagesordnung. Mal hat der Wecker nicht geklingelt, die Bahn steckt fest oder das Fahrrad hatte einen Platten. Manchmal lässt sich ein verzögertes Ankommen an der Uni einfach nicht vermeiden - schon klar! Wer aber zu spät den Hörsaal betritt, sollte dies so unauffällig wie möglich tun. Jeder kennt das: Die Tür fliegt auf und alle Augenpaare richten sich auf den Störenfried, der sich hektisch durch die Reihen quetscht, um neben seinem besten Kumpel zu sitzen. Die Konzentration ist dahin. Wer nicht die volle Aufmerksamkeit auf sich lenken will, sollte leise die Tür öffnen und sich einen freien Platz am Rand suchen.

Kleider machen Leute

Mädels, bitte nicht zu viel Haut zeigen! Auch bei 30 Grad sollte man sich nicht im Bikini in die Vorlesung setzen. Das lenkt andere sehr ab - vor allem die männlichen Kommilitonen. An der Uni herrscht zwar keine Kleiderordnung, aber ein bisschen Vorsicht bei der Auswahl kann nicht schaden. Generell gilt: Alltagskleidung ist voll okay, sofern sie nicht zu schlunzig oder aufreizend ist.

„Herr Professor!“ - Der richtige Umgangston

Zu gutem Benehmen im Hörsaal gehört natürlich auch die richtige Anrede. „Ey Prof, ich hab mal ‘ne Frage!“ ist da eher fehl am Platz. Versuch immer höflich, aber direkt zu sein. Andere Leute sollen schließlich verstehen, was du von ihnen möchtest, ohne dabei eine „versnobte“ Sprache entschlüsseln zu müssen. Aber vergiss nicht: Dozenten sind auch nur Menschen und müssen nicht wie Heilige behandelt werden. Ein höflicher und respektvoller Umgangston soll nur die Grundlage für ein harmonisches Miteinander im sonst so chaotischen Unileben sein.

Bazillenschleuder adé

Krank zur Uni gehen ist ein absolutes No-Go! Nicht nur, dass du andere mit deinem ständigen Niesen, Husten und Naseputzen störst, sondern du könntest sie auch anstecken. Wen es so richtig erwischt hat, der sollte lieber zu Hause bleiben. Mit einer Tasse Tee vor dem Fernseher wird man eh viel schneller gesund.

Wenn der Hunger kommt

Morgens, halb zehn in Deutschland … und der Typ vor dir gönnt sich erstmal einen Döner. Ob man neidisch oder einfach angewidert ist, spielt keine Rolle - fettiges, stark riechendes Essen im Hörsaal ist tabu. Niemand will dich schmatzen hören oder auf einem mit Cocktailsoße bekleckerten Platz sitzen. Gleiches gilt für Pommes, Mettbrötchen und Co. Mal ein belegtes Brot oder ein bisschen Obst sind in Ordnung. Und auch Schokolade darfst du guten Gewissens während der Vorlesung naschen - der Zucker regt schließlich deine Energie an. Dennoch sollte das Essen im Hörsaal nicht zur Gewohnheit und zum Zentrum deiner Aufmerksamkeit werden. Der Dozent hat schon genug Mühe, die Studenten bei Laune zu halten. Zudem dürfen die Professoren während ihrer Arbeit auch nichts essen.

Labertasche und Handyfreak

Ständiges Getuschel nervt jeden Dozenten. Und die anderen Studenten auch. Flüstern von allen Seiten trägt zu einem enormen Geräuschpegel bei und behindert die Konzentration aller Zuhörer. Niemanden interessiert, was ihr eurem besten Freund zu berichten habt. Da kann die Party von letzter Nacht noch so gut gewesen sein. Auch Telefonieren oder Handy-Gebimmel ist störend und unhöflich. Also Leute: Für den Tratsch über Privates bleibt nach der Vorlesung noch Zeit. Wer jede Ablenkung vermeiden will, schaltet das Handy auf stumm oder lässt es in der Tasche. Dann kommt man gar nicht erst in Versuchung, die Zeit auf Facebook oder Twitter zu verschwenden. Und wer ein dringendes Telefonat führen muss, sollte dafür kurz den Raum verlassen.

Schlafende Schafe

Ein Nickerchen während der Vorlesung geht gar nicht! Du kannst nicht mehr zuhören und verpasst vielleicht wichtigen Prüfungsstoff. Außerdem ist das respektlos gegenüber dem Dozenten, der vorne seine Reden hält. Ein bisschen müde ist jeder mal. Aber dann kann ein Becher Kaffee oder ein Gang an die frische Luft kurzzeitig Abhilfe schaffen. Wer permanent Schwierigkeiten hat, im Hörsaal die Augen offen zu halten, sollte vielleicht seinen Lebensstil ändern. Jede Nacht durchfeiern ist einfach zu viel für den Körper. Gönn dir auch mal eine Pause! Natürlich nicht von der Uni, aber vom sonstigen Freizeitstress. ;-)

Flirten und Knutscherei

Die Uni gilt als Kontaktbörse schlechthin. Nicht selten finden Leute während ihrer Studienzeit den Partner fürs Leben - oder einen Flirt für zwischendurch. Doch so schön das Kennenlernen und Gekuschel auch sein kann - im Hörsaal ist dafür kein Platz! Verschiebt eure Turteleien lieber auf die Pause oder noch besser: auf zu Hause. Denn das Schönste an der Liebe ist schließlich die Zeit zu zweit.

Spieglein, Spieglein …

Hygiene und Schönheitspflege sind wichtig. Aber im Hörsaal kommen Make-Up und Parfümwolken gar nicht gut an. Kennt ihr diese Leute, die sich heimlich mit Deo eindieseln und damit den ganzen Raum verpesten? Total ätzend. Wer vom Fitnesscenter direkt zur Uni fährt, sollte Zeit für eine kurze Dusche haben. Und für die Mädels gilt: Lasst die Nagelfeile zu Hause! Konzentriert euch stattdessen auf die Vorlesung. Den Lippenstift könnt ihr auf der Toilette nachziehen und auch die Haare solltet ihr euch dort kämmen. Niemand sieht es gern, wenn lauter Haarbüschel im Hörsaal rumfliegen. Ein kurzer Blick in den Handspiegel oder ein schnelles Haarerichten sind dort allerdings okay.