Auslandssemester - Tipps für einen erfolgreichen Auslandsaufenthalt

Veröffentlicht am 23.09.2020

Auslandssemester - Tipps für einen erfolgreichen Auslandsaufenthalt

Bei einigen international ausgerichteten Studiengängen gehört ein Auslandsaufenthalt bereits zum Lehrplan. Hier ist vorgesehen, dass die Studenten und Studentinnen mindestens ein Semester an einer ausländischen Hochschule oder Universität studieren. Bei einigen Lehranstalten wird zusätzlich noch ein Praxissemester im Ausland absolviert.
Jedoch lassen sich bei fast jedem Studium ein oder zwei Semester im Ausland einschieben.

Auslandssemester im Rahmen des eigenen Studiengangs

Wie eingangs erwähnt, gehört bei manchen, insbesondere bei international ausgerichteten Studiengängen, ein Auslandsaufenthalt zum Lehrplan. In diesem Fall verfügen die Universitäten oder Hochschulen bereits über Kontakte und Erfahrungen zu Partner-Lehranstalten im Ausland. Der Vorteil ist, dass die Organisation in der Regel schnell und reibungslos verläuft, da hier bereits eine langjährige Kooperation besteht.
Du erhältst durch deine Lehranstalt eine Liste der Partner-Unis und kannst daraus wählen, wo du dein Auslandssemester absolvieren möchtest. Da dort jedoch nur eine begrenzte Anzahl an Plätzen für ausländische Studenten und Studentinnen zur Verfügung stehen, muss man häufig noch eine Zweit- bzw. Drittwahl angeben. Nachdem du deine Auswahl getroffen hast, erhältst du von deiner Uni oder Hochschule die Rückmeldung, wohin die Reise geht.

Bei deinem Auslandssemester wirst du wie ein “normaler” Studierender behandelt. Das heißt, du nimmst an den regulären Vorlesungen teil, hältst Gruppenpräsentationen und schreibst Hausarbeiten. Auch schreibst du zum Ende des Semesters die Prüfungen mit. Deine Noten werden dann, falls notwendig, in das deutsche Notensystem deiner Lehranstalt umgerechnet.

Erasmus-Programm

Davon hast du bestimmt schon einmal etwas gehört. Das Erasmus-Programm ist ein Förderprogramm der EU und hilft dabei möglichst vielen Studenten und Studentinnen einen Auslandsaufenthalt während des Studiums zu ermöglichen.

Das Programm steht allen Studenten und Studentinnen zur Verfügung, welche an einer teilnehmenden Hochschule studieren. Es handelt sich hierbei um ein Austauschprogramm. Das bedeutet, dass die teilnehmenden Universitäten den Studierenden einen gegenseitigen Austausch ermöglichen. Jede Lehranstalt nimmt also Studierende der ausländischen Hochschule auf.

Die wichtigsten Fakten kurz zusammengefasst:

  • Aufenthaltsdauer zwischen 3 bis 12 Monate
  • Auslandsaufenthalt innerhalb der Europäischen Union
  • Gefördert werden Auslandssemester und Auslandspraktika
  • Gefördert werden EU-Bürger/innen, welche seit mindestens einem Jahr an einer deutschen Hochschule studieren
  • Durchschnittliche Fördersumme beträgt aktuell 325 € monatlich

Das Erasmus-Programm hat das Ziel, dass das überregionale Lernen die transnationale Zusammenarbeit fördert und die Studenten und Studentinnen durch einen Auslandsaufenthalt ihre Karrierechancen steigern. Durch diese Förderung wird vielen Menschen ein Auslandssemester in einem neuen Land ermöglicht, was ohne diese Hilfe vielleicht nicht umsetzbar wäre. Dennoch bleibt zu erwähnen, dass es kaum möglich ist, nur mit der Förderung durch das Erasmus-Programm einen Auslandsaufenthalt zu finanzieren. Jedoch kann dieses beispielsweise mit dem Auslands-BAföG kombiniert werden. Weitere Infos dazu findet ihr HIER (BAföG-Unterseite verlinken).

Auslandsaufenthalt in Eigenregie

Für die Suche nach einer Uni im Ausland gibt es einige Gründe: wenn zum Beispiel ein verpflichtender Auslandsaufenthalt im Studium integriert ist, ihr aber unter den Partnerhochschulen nichts Passendes gefunden habt. Oder ihr möchtet außerhalb der Europäischen Union studieren, weshalb das Erasmus-Programm für euch nicht infrage kommt.

Wir zeigen euch die wichtigsten Steps, um auf eigene Faust einen Studienplatz an einer ausländischen Universität zu bekommen:

  1. Wunsch-Studienort finden
  2. Zuerst solltest du dir darüber Gedanken wo genau du gerne dein Auslandssemester absolvieren möchtest. Hierbei solltest du auch die finanzielle Komponente beachten: wie hoch sind die Lebenshaltungskosten, fallen ggf. Studiengebühren an?

  3. Ist hier ein Studium überhaupt möglich?
  4. Hast du deine Wunsch-Uni gefunden, solltest du herausfinden, ob ein Auslandsaufenthalt hier grundsätzlich machbar wäre. Das heißt, du solltest recherchieren, ob die Hochschule überhaupt ausländische Studierende für einen befristeten Zeitraum aufnimmt und ob sie das im Winter- und Sommersemester tun. Zudem solltest du dich erkundigen, ob es an dieser Lehranstalt einen ähnlichen oder gleichwertigen Studiengang zu deinem Jetzigen gibt. Das erhöht die Chancen, dass deine Heimat-Uni das Auslandssemester anerkennt.

  5. Voraussetzungen prüfen
  6. Es ist wichtig, dass du dich über die Zulassungsvoraussetzungen für einen Auslandsaufenthalt erkundigst. Dazu gehört:

    - Wer kann sich Bewerben? (Alter, Abschluss oder Sprachniveau etc.)

    - Welche Unterlagen benötige ich? (z.B. Nachweis der Prüfungsergebnisse, Abi-Zeugnis etc.)

    - Wie läuft der Bewerbungsprozess ab?

  7. Anerkennung des Wunsch-Studiengangs abklären
  8. Du solltest frühzeitig mit deiner Heimat-Uni abklären, ob diese die Wunsch-Uni und deinen ausgesuchten Studiengang im vollen Umfang akzeptieren, sodass das Auslandssemester dir auch angerechnet wird. Tust du das nicht, kann es sein, dass dir im Nachhinein Credits für deinen Abschluss fehlen.

  9. Lernvereinbarung (Learning Agreement) organisieren
  10. Im International Office deiner Uni kannst du ein Learning Agreement anfordern. Dabei handelt es sich um eine Lernvereinbarung, welche sicherstellt, dass deine im Ausland erzielten Lernergebnisse auch an deiner Heimat-Uni anerkannt werden. In diese Vereinbarung werden die Module, welche du im Ausland belegst, eingetragen. Deine Hochschule entscheidet dann, ob diese anerkannt werden. Falls nicht, kannst du diese noch ändern.
    Diese Vereinbarung wird im Vorfeld sowohl von der Heimat- als auch von der Auslands-Uni unterschrieben, sodass du sicher weißt, dass diese anerkannt werden. Das passiert allerdings erst, wenn du bei der Auslands-Uni final angenommen wurdest.

  11. Bewerben
  12. Hast du alles recherchiert, abgeklärt und organisiert, kannst du dich nun endlich bewerben. Hier kannst du auch dein Learning Agreement mit senden.

Noch ein kleiner Tipp:

Mittlerweile gibt es zahlreiche Organisationen, welche sich darauf spezialisiert haben, Studierenden dabei zu helfen, einen Auslandsaufenthalt zu planen. Natürlich ist das nicht ganz kostenlos.

Egal ob du an einer Partner-Uni innerhalb Europas oder am anderen Ende der Welt studierst - ein Abenteuer wird es sicher! Wir wünschen allen Studentinnen und Studenten viel Spaß beim Kennenlernen von neuen Kulturen, einer neuen Stadt und vielen neuen Freunden!