Nach dem Studium: Welche Versicherungen werden zum Berufseinstieg wichtig?

Veröffentlicht am 26.11.2021

Nach dem Studium: Welche Versicherungen werden zum Berufseinstieg wichtig?

Die folgenden Versicherungspolicen gelten also absolut notwendig und der Abschluss ist dringend zu empfehlen:

Krankenversicherung

Die einzige Pflichtversicherung, die es gibt. Der Versicherungsschutz ist in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben und die Beiträge bemessen sich am Einkommen. Ein Vergleich der Konditionen verschiedener gesetzlicher Krankenversicherungen kann sich lohnen. In aller Regel weichen die Bedingungen jedoch nur geringfügig voneinander ab.

Ein Vorteil für alle, die sich während ihres Studiums für die häufig günstigere private Krankenversicherung entschieden haben: Trotz Wechsel in die gesetzliche kann die private Krankenversicherung als „Anwartschaft“ mitlaufen. Sollte man sich später wieder privat versichern, wird einem die Rückkehr in die private Krankenversicherung erleichtert (z.B. Wegfall der Gesundheitsprüfung, keine langen Wartezeiten).

Private Haftpflichtversicherung

Der Grund, warum diese Versicherung absolut notwendig ist, sind Ernstfälle, die häufig nicht vorhersehbar sind. Wenn zum Beispiel durch die eigene Unachtsamkeit beim Radfahren ein Fußgänger zu Schaden kommt und durch einen unglücklichen Sturz über längere Zeit oder sogar dauerhaft auf Hilfe angewiesen ist.

Die private Haftpflicht ist zwar freiwillig, der Abschluss jedoch dringend anzuraten. Die Versicherung schützt vor allen Kosten, die entstehen können, wenn man einem anderen Menschen ohne Vorsatz Schaden zufügt. Ohne private Haftpflichtversicherung liefe man im Schadensfall Gefahr, sich für den Rest seines Lebens hoch zu verschulden. Es sollten Schadenssummen bis mindestens drei Millionen Euro abgedeckt sein.

Berufsunfähigkeitsversicherung

Der Abschluss einer Versicherung gegen Berufsunfähigkeit ist ebenfalls sehr dringend anzuraten. Sollte ein Arbeitnehmer oder Arbeitnehmerin durch Unfälle, Krankheit oder psychische Probleme nicht mehr in der Lage sein, den eigenen Beruf auszuüben, reicht die Erwerbsminderungsrente des Staats nicht aus - sie beträgt etwas mehr als ein Drittel des letzten Bruttoeinkommens. Im Gegensatz zur Haftpflichtversicherung sind die Konditionen jedoch komplex, weshalb hier eine Beratung durch einen Profi von Vorteil sein kann.

Der Abschluss kann bereits während des Studiums Sinn ergeben. Der Einstieg ist dann zu besonders günstigen Konditionen möglich, da man in jungen Jahren meist noch keine Vorerkrankungen hat, welche die Beiträge in die Höhe treiben. Viele wissen nicht, dass eine Berufsunfähigkeitsversicherung bereits dann abgeschlossen werden kann, wenn noch nicht klar ist, welchen Beruf man später ausüben wird. Generell sind akademische Tätigkeiten günstiger zu versichern als risikoreiche Berufe wie z.B. die des Dachdeckers.

Nicht notwendige, aber empfehlenswerte Versicherungen

Mit dem Berufseinstieg steigt häufig auch der Wert der Einrichtung. Wurde bis dahin vor allem in dringend notwendige technische Geräte investiert, ist nun auch Budget für neue Einrichtung vorhanden. Die Absicherung durch eine Hausratversicherung lohnt sich in diesem Fall und ersetzt Wasserschäden, Einbruchdiebstahl oder Verluste durch Brandfälle.

Die Unfallversicherung ist günstiger als der Schutz gegen Berufsunfähigkeit und sichert die Folgen eines Unfalls, nicht jedoch einer Krankheit ab. Sie kann sich für Menschen lohnen, die aus Gründen von Vorerkrankungen nicht mehr für eine Berufsunfähigkeitsversicherung infrage kommen.

Eine Rechtsschutzversicherung gehört nicht zu den unbedingt notwendigen Versicherungen. Der Abschluss ist verhältnismäßig günstig, weshalb sich viele für diese Absicherung entscheiden, die im Streitfall Anwalts- und Gerichtskosten übernimmt.

Fazit

Sicher ist: sich im Dschungel der Versicherungen zurechtzufinden, ist meist weniger schlimm als befürchtet.
Was sich in jedem Fall lohnt, ist ein unabhängiger Vergleich der verschiedenen Gesellschaften und Tarife.